Weihnachtsstrategie für Händler

Advent, Advent, die Timeline brennt – Facebook Überlebensstrategien für Händler

Alle Jahre wieder kommt für die einen das Christuskind, haben andere Streß beim Geschenke einkaufen und vor allem Händler und Onlineshopbetreiber wünschen sich das Lied, „süßer die Kassen nie klingeln ….“. Trotz unterschiedlicher Interessen finden sich alle an einem Ort zusammen: auf Facebook. Jeder mit seinen Wünschen und Bedürfnissen.

Was machen Geschäftsinhaber und Händler zu Weihnachten auf Facebook falsch?

Vorweg gesagt: viele Händler führen zu Weihnachten fort, was das ganze Jahr über gemacht wird.

Irgendwelche Postings, ohne Bezug auf Unternehmen oder Produkte. Keine Informationen, was das Geschäft einzigartig macht. Andere Seitenbetreiber traktieren die User mit den immer gleichen Postings von Produkt und Preis, Produkt und Preis nur angereichert mit irgendwelchen Weihnachtsmotiven oder inhaltsleeren, weihnachtlichen Floskeln.

Manche Händler bekommen pünktlich zum Weihnachtsgeschäft einen unglaublichen Kreativitätsschub und veranstalten auf der Facebook-Seite mit ein paar hundert Fans ein Gewinnspiel oder kaufen sich eine überteuerte Adventskalender-App und hoffen auf rege Nachfrage ihrer Angebote.

Wie wirken mißlungene Social Media Aktionen auf den Leser?

Zerstörte Erwartungen sind der größte Feind steigender Umsatzzahlen.

Händler, welche Ihre Kunden durch nervende oder sinnentleerte Adventsaktionen in den sozialen Netzwerken enttäuschen dürfen sich nicht wundern, wenn sich diese Kunden andere Einkaufsquellen suchen.

Leser, welche aus unerfindlichen Gründen das ganze Jahr geduldig Produkt-Preis Postings über sich ergehen lassen sind abgestumpft und nehmen die grandiosen Weihnachtsangebote kaum noch wahr. Abonnenten einer Facebook-Seite welche das ganze Jahr keine relevanten Inhalte publiziert, sehen auf Grund der extrem schlechten Reichweite der Seite auch keine Weihnachtspromotions, Gewinnspiele oder Adventskalender.

Social Media Aktionen – oft gut gemeint aber schlecht gemacht

Ganz aktuelles Beispiel: der Adventskalender von SKY. Auf Grund der hohen Reichweite wird der Kalender sowohl über Social Media als auch andere Kanäle beworben. Hat man tatsächlich am 01.12.2015 mitgemacht, ist dieses Ergebnis zu bewundern:

SKY Adventskalender 2015

Es wäre doch sicher möglich gewesen, den Adventskalender vorher zu testen. Statt dessen werden Besucher geärgert. Vermutlich nur wegen der Vielzahl teurer Preise werden Besucher dennoch wiederkommen und versuchen, mitzumachen.

Bei kleineren Händlern oder Anbietern ist das leider anders. Schlecht geplante und schlecht umgesetzte Weihnachtsoffensiven werden wirkungslos verpuffen. Damit ist niemanden geholfen. Weder dem Händler, noch dem Kunden.

Vier Kategorien von Geschenk suchenden Usern in Facebook zur Weihnachtszeit

Schnäppchenjäger

Ganz klar, es gibt sie. Die Schnäppchenjäger und „geiz ist geil“ Käufer. Günstig einkaufen ist das Maß aller Dinge. Schnäppchenjäger sind für Informationen mit attraktiven Preisen empfänglich.

Unentschlossene

Es gibt jedoch auch auch viele Unentschlossene, die noch keine richtige Idee haben, was sie zu Weihnachten verschenken sollen. Diese Menschen machen sich noch keine Gedanken über irgendwelche Preise, sondern sind dankbar für Ideen und Inspiration.

Hilfesuchende Last-Minute Käufer

Mancher möchte auch gerettet werden, vor allem die Last-Minute-Käufer, die es versäumt haben, sich rechtzeitig um Geschenke zu kümmern und noch keine Idee haben, was zu schenken ist. Und das, obwohl die Zeit rennt und die Bescherung in Sichtweite ist.

Ratloser Exklusiv-Käufer

Nicht zu vergessen den Liebling aller Händler, den Käufer, der etwas ganz Besonderes haben möchte und bereit ist, dafür auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Wenn er denn nur wüsste, was das Besondere ist.

Genau diese vier Typen sollten die Zielgruppe für die Werbeaktivitäten in Facebook zur Weihnachtszeit sein.

Wie können Händler Geschäfte zur Weihnachtszeit im Social Media Bereich machen?

Vorab gesagt, es gibt keinen Zaubertrick mit dem aus einer inhaltsleeren, langweiligen Social Media Präsenz auf Knopfdruck etwas interessantes, gerne gelesenes wird. Dafür sind jedes Jahr zuvor elf Monate Zeit, in denen durch guten Content und authentische Postings die Zielgruppe erreicht werden kann.

Dennoch können auf Facebook relativ schnell und einfach neue Kunden auf das eigene Sortiment aufmerksam gemacht werden.

Facebook Weihnachts-Werbekampagnen für jeden Käufertyp

Facebook-Werbestrategie für Schnäppchenjäger

Der Schnäppchenjäger braucht die marktschreierische Aufforderung zu kaufen, weil es jetzt, genau jetzt um x Euro günstiger ist. Hierbei ist zu beachten, dass die Werbeanzeige die passenden Schlüsselbegriffe beinhaltet, damit der Kunde in das Ladengeschäft kommt.  „Nur bis…“, „… reduziert“ und „noch vorrätig“ sind Formulierungen, denen ein Schnäppchenjäger kaum entrinnen kann.

Dazu unbedingt einladende Produktfotos. Unbedingt daran denken, dass im Foto nicht viel Text stehen darf, es gilt die sogenannte 20% Regel von Facebook. Als Zielgruppe sollten Personen im 20-30km Umkreis des Geschäftes angesprochen werden.

Facebook-Werbestrategie für Unentschlossene

Der unentschlossene Käufer braucht Unterstützung. Er muss erfahren, warum er genau diesen einen Artikel als Geschenk kaufen soll. Er braucht vor allem gute Gründe und das sollte in den Anzeigetexten berücksichtigt werden. Der Preis ist immer ein Argument, aber hier sind andere Informationen wichtiger. „Dieses Produkt ist das einzige seiner Art, das …“ – Informationen dieser Art können einen Käufer von Unentschlossenheit zu Entschlossenheit führen. Dazu noch dringend der Hinweis, dass das Produkt vorrätig und perfekt zu Weihnachten ist.

Facebook-Werbestrategie für Hilfesuchende Last-Minute Käufer

Emotionale Ansprache, welche Rettung verspricht ist hier gefragt. „Kein Geschenk für die Schwiegermutter?“ oder „Bitte nicht Oma vergessen“ und natürlich „Das lieben Frauen zu Weihnachten“ – diese Ansprache verheißt Rettung vor dem Bescherungsdrama. Selbstverständlich müssen die beworbenen Produkte auch wirklich passend zu den Ansprachen sein. Es ist empfehlenswert, Aktivitäten auf jeden Fall auf mehrere Kampagnen aufzuteilen. Zum einen sollte die Ansprache für Männer und Frauen unterschiedlich sein, zum anderen haben Frauen und Männer unterschiedliche Vorstellungen, was Oma oder Schwiegermutter bekommen sollte.

Facebook-Werbestrategie für den ratlosen Exklusivkäufer

Der Exklusivkäufer möchte beeindrucken. Er möchte Menschen staunen lassen. Dafür ist er bereit, teure Dinge zu kaufen. Oft sind diese kauffreudigen Kunden aber ohne Geschmack, Stil und Ideen ausgestattet. Also kann man ihnen erzählen, was gut und teuer ist. Bei der Zielgruppenauswahl für die Facebook-Werbung sollte man darauf achten, dass Attribute welche auf einen höheres Einkommen schließen lassen, ausgewählt werden. Sicher, es gibt auch weniger gut verdienende, welche an Weihnachten teuer einkaufen. Diese sind jedoch nicht die Zielgruppe für diese Werbung.

„Für den einen, besonderen Moment“, „Jede Frau hat heimliche Wünsche“, „Nichts ist zu teuer für …“ – wiederum eine ganz andere Ansprache. Der Moment des Schenkens soll im Vordergrund stehen, denn diesen Moment will der Exklusivkäufer auskosten.

Webseite oder Facebook-Seite als Ziel der Werbeaktivitäten wählen?

Facebook möchte bei Anlage einer Werbekampagnen wissen, welches Ziel die anzulegende Kampagne haben soll. Sind neue Fans für die Facebook-Seite das Ziel? Dann ist die eigene Facebook-Seite das Ziel, bei dem klickende Werbekunden landen sollten. Allerdings müssen dann auf der Facebook-Seite viele, sinnvolle Inhalte stehen. (Siehe Facebook-Leitfaden, Kapitel „Was sollen Einzelhändler auf Facebook posten?„) Wenn keine sinnvollen Inhalte auf der Facebook-Seite zu finden sind, dann ist die eigene Webseite ein besseres Ziel.

Vorsicht Arbeit auf der Webseite

Die eigene Webseite oder der eigene Onlineshop muss unbedingt auf die Werbekampagne abgestimmt werden. Bitte nicht den Fehler machen und Facebook-User, welche auf eine Produktwerbung klicken, einfach auf die Startseite der Webseite zu schicken. Besser eine Aktionsseite mit genau dem beworbenen Produkt machen und Verfügbarkeit sowie andere Merkmale ausführlich darstellen. Dann klappt es auch mit dem Verkauf.

Händlerleitfaden Facebook-Werbung zu Weihnachten

  1. Liebe Händler, macht überhaupt mal Werbung auf Facebook
  2. Schert nicht alle Kunden über einen (Werbe) Kamm. Menschen sind unterschiedlich, erst recht Eure Kunden. Erstellt für jeden Kundentyp und dessen Bedürfnisse dafür passende Kampagnen bzw. Anzeigen
  3. Versucht nicht, alle Menschen zu erreichen. Wichtig sind diejenigen, die auch wirklich in Euer Geschäft kommen würden. Begrenzt die Werbung auf einen sinnvollen Umkreis um Euer Ladengeschäft
  4. Schickt die Menschen von der Anzeige auf Eure Webseite oder Onlineshop und präsentiert dort unwiderstehlich das Produkt, die Vorzüge und die Verfügbarkeit

Ich wünsche allen viel Erfolg und hoffe, dieser Beitrag hilft bei der Umsetzung.

 

Torsten

Schön, dass Du meinen Beitrag gelesen hast.

Das hier ist mein Social Media Blog. Hier gebe ich Wissen und Tipps weiter für alle, die Social Media gerne besser verstehen möchten.

Ansonsten bin ich Gesellschafter in einer Agentur für digitales Marketing. Daher weiß ich, welche Wünsche und Sorgen gerade am Anfang beim Thema Social Media da sind. Und versuche, ein wenig behilflich zu sein.

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